USA: Immobilienpreise explodieren

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Haus in Newport auf Rhode Island Haus in Newport auf Rhode Island Chloé Taranto / unsplash.com

Nachdem die Immobilienblase im Zuge der Finanzkrise platzte und die Immobilienpreise in den USA eingebrochen sind, legten sie bis 2017/2018 wieder stark zu und erreichten sogar neue Rekordzahlen. Mit der Pandemie wurde spekuliert, dass es zu erneuten Einbrüchen kommen würde, doch das Gegenteil war der Fall. Immobilien gewannen in den USA knapp 20 % an Wert.

Trotz horrender und nie dagewesener Preise, stiegen auch die Hausverkäufe in den USA. Die Nachfrage ist enorm und verleitet Analysten zu der Annahme, dass auch in diesem Jahr die Preise weiter ansteigen. Zudem wird auch der Leitzins nicht vor 2023 von der FED angehoben.

Steigende Preise auch für USA-Reisende

Die Entwicklung der US-Immobilienpreise und der steigenden Zinsen haben Einfluss auf alle, die ihre Ferien in den USA planen. Wer ein Ferienhaus in den USA mieten will, muss damit rechnen, dass die Kosten höher liegen als bisher. Im Verhältnis zu den steigenden Immobilienpreisen steigt das Einkommen pro Kopf nur geringfügig. Um die Kredite und Zinsen abzahlen zu können, passen viele Besitzer eines Ferienhauses in den USA den Mietpreis an.

Nächste Immobilienblase?

13 Jahre nach der Finanzkrise und der geplatzten Immobilienblase besteht auch jetzt wieder die Gefahr, dass die Blase platzt. 2008 endete die Politik des billigen Geldes und diverser Leitzinserhöhungen, die es vielen Amerikanern ermöglicht hatten, auch mit geringer Bonität und unzureichend gesicherten Krediten Häuser zu kaufen. Die Zinsen stiegen an und viele konnten ihren Zins- und Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen.

In jüngster Zeit sind die US-Immobilienpreise massiv angestiegen und die Mieten in die Höhe geschossen. Die Zahlen bewegen sich weit über dem Niveau zu Beginn der Finanzmarktkrise und das in den gesamten USA.

Auch die börsengehandelten Anteilsscheine der US-Immobiliengesellschaften (REITs) reagieren in letzter Zeit sensibel auf Änderungen der Zinsen. Jedes Mal, wenn die US-Zinsen nach oben gehen, wankt auch das Börsenbarometer.

Hohe Inflation ist bedenklich

Der Anstieg der Zinsen hängt mit dem Anstieg der Inflation zusammen, der auch alle, die Ferien in den USA machen, unmittelbar betrifft. Denn das Geld verliert zunehmend an Wert und wo die Urlaubskasse noch problemlos bis vor wenigen Monaten für ein hübsches Ferienhaus in den USA und tolle Sehenswürdigkeiten gereicht hat, müssen USA-Reisende jetzt haushalten.

Die Teuerungsrate bewegt sich seit Monaten bereits über der Fünf-Prozent-Marke. Zum Vergleich, eine Inflationsrate von null bis zwei Prozent gilt als normal. Ökonomen gehen nicht davon aus, dass der Inflationsdruck zeitnah wieder sinkt. Zudem könnte die US-Notenbank schon bald mit der Normalisierung der Geldpolitik beginnen, sodass nicht nur das Ferienhaus in den USA, sondern auch viele anderen Dinge wesentlich teurer werden.

Blick auf die Fremont Street in Las VegasBlick auf die Fremont Street in Las VegasFazit

Zwar besteht die Gefahr, dass es zu einem ähnlichen Crash wie zu Zeiten der Finanzkrise kommt, doch USA-Reisende müssen sich zunächst keine Sorgen machen. Nach wie vor werden in den USA viele Immobilien zu hohen Preisen gekauft, doch die Situation unterscheidet sich von der vor 13 Jahren. 2008 kauften zahlreiche Menschen Häuser, die es sich eigentlich nicht leisten konnten und dennoch Kredite genehmigt bekamen. Seitdem hat sich die Geldpolitik in den USA geändert.

Insgesamt ist zu vermuten, dass der Markt sich auch ohne externe Regulierung abkühlen wird, da der Traum vom eigenen Haus oder Ferienhaus in den USA für viele mittlerweile unerreichbar ist. So wird die Nachfrage sich wieder auf ein normales Level einschwingen und die Blase kann sich langsam leeren, ohne dramatisch zu platzen.

Die USA ist und bleibt ein lohnenswertes und beeindruckendes Reiseziel.

Gelesen 3282 mal Letzte Änderung am Dienstag, 08 März 2022 13:05
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